Autofahrer

 

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Sind Autofahrer Mörder? 

Diese Frage lässt sich ganz klar mit einem eindeutigen "jein" beantworten. Das Schlimme aber ist, dass diese "potentiellen Mörder" im richtigen Leben kreuzbrave Familienväter, fleißige Arbeiter und unbescholtene Bürger sind. Sobald sie jedoch in ihrem Blechhaufen sitzen, geht in ihnen eine seltsame Verwandlung vor. Dass nicht täglich Tausende von Unfallopfer zu beklagen sind, liegt wahrscheinlich nur daran, dass es noch eine Handvoll Vernünftige in dieser Zunft gibt. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, ich lebte in dem Wahn, einer der wenigen Autofahrer, die alles richtig machen, zu sein! Im Leben nicht. Aber allein, dass ich mir Gedanken mache, lässt mich hoffen, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und wenn ich ganz besonders auf die LKW-Fahrer stinkig bin, dann hat das durchaus seinen Grund. Schließlich sind sie angeblich zu 100% Berufskraftfahrer. Im Gegensatz dazu sind PKW-Fahrer zu 95 % Amateure und Sonntagsfahrer. Und alle leben hemmungslos den Satz: "Wer bremst, verliert!". Das Ergebnis dieses Irrsinns kann man alle 14 Tage bei der Formel 1 erleben.

In den letzten Monaten hatte ich das äußerst zweifelhafte Vergnügen, mehrfach über unsere bundesdeutschen Autobahnen fahren zu dürfen. Wohlgemerkt: Fahren! Und damit da keine Missverständnisse aufkommen, will ich mich als durchaus zügigen Fahrer eines 318er BMW Cabrios "outen". 

"Aha!", höre ich Sie jetzt sagen. "Auch so einer, der mit eingeschalteten Scheinwerfern seine Vorderleute jagt!" Ich kann Sie beruhigen. Als Cabrio-Fahrer bin ich weit davon entfernt, weil es keinen Spaß macht. Aber zügig fahren, das tue ich durchaus und gern. 

Wer schläft, sündigt nicht?

Das tun andere auch, obwohl sie wahrscheinlich ihr Gehirn morgens auf dem Kopfkissen liegen gelassen haben. Und da sitzen nun diese Zombies in ihrem Auto, den Blick nach vorn bereits an der Windschutzscheibe gebrochen, und kriegen nichts mit. Nichts von dem, was vor ihnen passiert und ganz zu schweigen von dem, was hinter ihnen abläuft. Oder wie ist es anders zu erklären, dass immer mehr Autofahrer blind auf eine Autobahn auffahren und die dort befindlichen Fahrzeuge zu wilden Bremsmanövern nötigen? Unmittelbar danach, egal wie schnell sie sind, nehmen sie sofort die linke Spur ein. Sind die eigentlich total bescheuert? Nicht nur, dass es auf der rechten Fahrspur eng wird, wenn plötzlich so ein Knallkopf auftaucht - auf der linken Spur bricht das Chaos aus! 

Ach, und haben Sie schon einmal beobachtet, wie sich Überholvorgänge vor Ihnen abspielen? Da stehen mir regelmäßig die Nackenhaare zu Berge! Da guckt der Knallkopf in den Seitenspiegel und sieht nichts. Also, ruck-zuck auf die Überholspur. Leider ist da aber schon einer! Na klar, hat er nicht gesehen. Woher auch, wenn sein Blick bereits an der Windschutzscheibe gebrochen ist. Da nützt auch der größte Spiegel nichts. 

Das Leben wird immer rasanter?

Ganz schlimm sind die, die das Stadium des Hirntodes bereits lange hinter sich haben und mit Tempo 70 über die Autobahnen jagen! Die Entdeckung der Langsamkeit in höchster Vollendung. Diesen Wichten hat irgendjemand mal gesagt, dass bei diesem Tempo der geringste Spritverbrauch gemessen wurde. Na, bei diesen Benzinpreisen!!! Da muss man sparen, das verstehe ich. Wenn aber so einer zum Überholen ansetzt, weil sein Vordermann die gleiche Erfahrung bei Tempo 60 gemacht hat, wird es spannend. Da kommt er also mit Tempo 70 herangeflogen, erkennt seinen Seitenspiegel wegen der hohen Geschwindigkeit nicht und schert raus. Sie aber kommen unaufhaltsam näher, weil Sie ja schließlich wissen, dass das hier eine Autobahn ist. Das stört den Überholer nicht im Geringsten. Ist eigentlich auch in Ordnung. Nur, dass er stur mit 70 auf der linken Spur weiterfährt, lässt mir den Schweiß auf die Handrücken treten. Ich plädiere dafür, alle Seitenspiegel an den Fahrzeugen abzubauen. Das verringert den Luftwiderstand und spart Benzin! Außerdem kann eh kaum jemand damit umgehen. Sehen und erkennen sind eben doch zweierlei Dinge! 

LKWs sind für alle da?

Ganz furchtbar wird es, wenn LKWs mit im Spiel sind. Diese "Helden der Straße" sitzen ja so weit weg vom richtigen Leben, dass sie überhaupt nichts mehr mitbekommen. Nun müssen diese "Helden" ja auch ihre größte Sorgfalt darauf verwenden, ihren Zug auf mindestens 100 Stundenkilometer zu prügeln. Leider hat sein Vordermann - LKWs fahren seltsamerweise immer im Convoy - es nur auf 98 km/h geschafft. Tja, da hilft nur eines: Überholen. Blinker setzen und raus. Egal, was links los ist. Sie stehen auf ihren Bremsen, weil der LKW nun mal stärker ist als Ihr Auto. Und jetzt geht es los: Elefantenrennen auf der Autobahn! Wenn Sie nun davon ausgehen, dass so ein Zug schlappe 20 m lang ist, können Sie sich ausrechnen, wie viele Kilometer diese beiden Knalltüten nebeneinander herfahren und die Autobahn blockieren. Vor ihnen die Straße auf Lichtjahre wie ausgestorben und hinter ihnen der Autobahnkollaps. Ich fordere ganz eindeutig eine Höchstgeschwindigkeit für LKWs, die bei 90 km/h liegt und absolutes Überholverbot. Egal, wie viele Spuren die Autobahn hat. 

Wo bin ich?

Ein völliges Rätsel sind mir die, die irgendwie vom Himmel gefallen und zwischen zwei LKWs gelandet sind. Die können nicht von dieser Welt sein. Das sind die, die stundenlang auf der Autobahn herumschlafen. Sie nähern sich also diesem "Schläfer" mitten im LKW-Convoy - und was macht der? Na klar, der schert zum Überholen aus. Irgendwann kapiert nämlich auch der Blödeste, dass er zwischen LKWs eingekeilt ist. Dabei schert er möglichst kurz vor Ihnen aus und nötigt sie zu wilden Aktionen. Dass hinter Ihnen die Bahn frei ist, und er nur zu warten brauchte, bis Sie vorbei sind, kommt dem Blödmann nicht in den Sinn. Geht auch nicht, weil er doch morgens sein Gehirn auf dem Kopfkissen liegen gelassen hat. Vielleicht ist er auch nur froh, endlich mal wieder einen PKW zu sehen?

Und dann die PKW-Fahrer, die sich von LKWs überholen lassen.......!!!!!!!!!!!!! Meiner Meinung nach, muss eine Mindestgeschwindigkeit für PKWs auf der Autobahn her - sagen wir 100 km/h. Wer langsamer ist, hat auf einer Autobahn nichts verloren!

Aber am Schlimmsten sind diese Kamikaze-Fahrer in ihren Kleinlastern. Die sind bereits in einem Stadium der Blödsinnigkeit, dass man es kaum noch beschreiben kann. Denen ist das rechte Bein auf dem Gaspedal  festgewachsen. Immer links und immer am Rand eines Auffahrunfalls. Ich weiß auch nicht, was die Automobilhersteller bewegt, diese rollenden Bomben so schnell zu machen. Da wird einem als normaler PKW-Fahrer Angst und Bange. Diese rollenden Särge dürften nicht schneller als 100 km/h sein.

Der Könner fährt aufmerksam und rechts!

Was ist eigentlich los mit den völlig hilflosen Personen, die ständig links fahren? Ein Bekannter sagte mir vor Jahren, er führe auf der Autobahn grundsätzlich links! Er sähe ja, wenn jemand hinter ihm wäre. Und dann könnte er ja immer noch schnell nach rechts rüberfahren. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen! Solche Menschen gehören eigentlich in die Klappsmühle. 

Gut gefallen mir auch die, die ohne Licht fahren, selbst wenn es notwendig wäre. Zum Beispiel in längeren Unterführungen oder kurzen Tunnels und bei anbrechender Dunkelheit. Radar-Augen zu haben, muss etwas ganz Tolles sein. Oder wollen die nur Strom sparen? Unglaublich! Werden sie angesprochen, sagen sie völlig verständnislos, sie könnten doch alles sehen! Ist das nicht schön? Die handeln genau wie die, die die Augen zumachen und hoffen, dass sie nicht gesehen werden. Weil sie ja auch nichts sehen. 

Ich bin unbedingt für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf unseren Autobahnen. Und das meine ich durchaus ernst! Haben sie nicht auch schon die Erfahrung gemacht, dass der Verkehr bei einer Begrenzung ruhig fließt? Auto fahren kann so schön sein. Kaum ist die Geschwindigkeitsbegrenzung aufgehoben, geht das Chaos wieder los. Wie auf ein geheimes Kommando scheren alle gleichzeitig auf die linke Spur aus und alles bricht zusammen.

Dreispurige Autobahnen sind in Deutschland eigentlich völlig überflüssig. Die rechte Spur scheint nur für Außerirdische reserviert zu sein, denn da fährt kaum jemand. Höchstens (vielleicht) LKWs, wenn sie nicht gerade wieder mal die komplette Autobahn blockieren. Auf der Mittelspur tuckern die Sonntagsfahrer herum, weil ja rechts für Außerirdische und links für Schnelle ist. Da kann rechts frei sein soweit das Auge reicht. Denen kommt gar nicht in den Sinn, nach rechts zu wechseln. Die scheinen wirklich in dem Glauben zu leben, das Lenkrad sei nur dazu da, damit man sich daran festhalten kann. 

Wir sollten vielleicht doch einmal überlegen, ob wir unsere Autobahnen nicht wie die US-Amerikaner nutzen könnten. Jede Spur für sich. Damit hört auch der Unsinn mit dem ständigen Linksfahren auf, weil links nicht mehr die allein seligmachende Fahrspur ist. Allerdings hat der Verkehrsminister diesen Gedanken schon ad acta gelegt. Wegen der Überforderung der deutschen Autofahrer und der damit verbundenen erhöhten Unfallgefahr. Na ja, Amerikaner sind halt schlauer als wir. Wir bauen lieber noch ein paar Spuren. Kostet ja auch nur Steuergelder. Wir haben's ja!

Autofahrer, ja - nee, is klar!

 

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