Diese Thesen spiegeln
die ganze Lebensweisheit eines Völkchens wider, das alle Menschen, die bis
heute hierher
gekommen sind, assimiliert hat. Deshalb gilt für alle (na ja, vielleicht auch
nur für die meisten), die hier leben:
Ich ben 'ne
Kölsche Jung, wat wells' de maache.
Ich ben 'ne Kölsche Jung un dunn jän laache.
Ich ben och söns nit schlääch, nä, ich ben brav;
mi Lieblingswöötche heiß "Kölle Alaaf!"
Nennen Sie mir eine
andere Stadt, in der die Bürger ihren Erzbischof zum Teufel gejagt haben,
weil sie nicht mit dem einverstanden waren, was der geistliche Herr so alles
machte! (Seitdem wissen wir, dass der Teufel in Bonn und in Brühl zu Hause ist!!)
Und in welcher Stadt
hat es das gegeben, dass der Erzbischof um Erlaubnis bitten musste, wenn er in
"seinen" Dom wollte? So etwas gab es nur in Köln! Allerdings ist das schon lange her.
Wo sonst als in Köln ist etwas, was zum zweiten Mal
stattfindet, bereits Tradition? Und beim dritten Mal ist es schon Brauchtum!
Ist das Leben nicht schön?
Und erst der
"Kölsche
Klüngel" !!!
"Mir kenne uns, mir helpe uns!" ist das Motto dieser Lebensart. Leider
wird der SPD-Skandal mit Klüngel in einen Topf geworfen. Quer durch unser
Land behaupten Leute, die keine Ahnung davon haben und denen der "Kölsche
Klüngel" immer suspekt war, dass Parteispenden- und Korruptionsaffäre
Klüngel seien. Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Klüngel
ist nicht kriminell, höchstens ein wenig am Rande der Legalität. Klüngel
schadet niemandem, hilft aber vielen. Dazu hat der Kölner Stadt-Anzeiger in
seiner Ausgabe vom 9./10. März 2002 mit viel Augenzwinkern einen Artikel
veröffentlicht. Das sollten Sie sich einmal antun.
Hier
lesen
Unverständlicherweise haben die Kölner so ihre Probleme mit der eigenen Muttersprache. Nachdem
es jahrzehntelang verpönt war, Kölsch zu sprechen, änderte sich das
erfreulicherweise mit dem Auftauchen der "Bläck Fööss. Leider ist aber
das "Bläck-Fööss-Kölsch" nicht frei von Kauderwelsch. Nun, wenn es dem Reim
dient, kann man ja mal darüber hinweg sehen. Es scheint so zu sein, dass viele glauben, falsches
Hochdeutsch sei automatisch Kölsch!? Das wäre wohl ein wenig dünn.
Aber viel
schwerer als Kölsch zu sprechen ist es, diese Sprache in Schriftform zu bringen.
Hier scheiden sich die Geister. Jeder schreibt so, wie er spricht - und da geht
es schon los. Ich will hier nicht auf das berühmte kölsche "g" eingehen, das als
"j" gesprochen wird. Ob man da "j" oder "g" schreibt, ist eine Glaubensfrage.
Wenn man aber z.B. beim deutschen Wort "überlegen" im Kölschen "üvverläje" oder
"övverlaje" schreibt, hängt von der Aussprache ab. "ü" und "ö" klingen eben im
Kölschen sehr ähnlich.
Aber ob "üvverläje"
oder "övverläje" (bzw. "üvverläge" / "övverläge") - es ist und bleibt kein
kölsches, sondern ein aus dem hochdeutschen übertragenes Wort. Viel schöner ist
doch dann das inzwischen selten gebrauchte "simeleere". Überhaupt wird in Köln
selten gutes Kölsch gesprochen. Meist ist es ein Kauderwelsch aus eingekölschten
Wörtern, die dann man dann mit rheinischer Zunge (Sing-Sang) von sich gibt. Und
alle sind stolz darauf, Kölsch zu sprechen. Verrückt!
Am
einfachsten ist es aber nach wie vor, Kölsch zu trinken! Und das ist das größte
an dieser Stadt, die es fertig bringt, ihre Sprache so wie ihr Bier zu nennen.
Oder umgekehrt. Stellen Sie sich einmal vor, sie würden in München "münchnisch"
bestellen. So ein Unsinn. Man würde Sie mit Recht einweisen lassen.
Deshalb zum
Schluss ein kräftiges "Alaaf Kölle"! Was soviel wie "Nix jeit övver Kölle!"
bedeutet. Für Nicht-Kölner (Imis) frei übersetzt: "Köln ist einfach Klasse!"
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